Weltuntergangsstimmung ist ja gerade besonders groß im Trend. Arc en Ciel spürt im aktuellen Bühnenprogramm verschiedenen individuellen Möglichkeiten nach – mal zuckersüß, mal spitzzüngig, mal herzzereissend abgründig. Mit strahlender Präsenz und österreichischem Charme springt Bernadette Schartner in die unterschiedlichen Figuren, die zwischen der Sehnsucht nach dem großen Glück und drastischer Realitätsschau hin- und hergerissen sind und erweckt sie im Gesang zum Leben. Wunderbar feinsinnig wird sie auf dieser Reise in die persönlichen Abgründe von Johannes Glaser am Akkordeon bzw. Klavier begleitet. Schalkhaft, skuril, zärtlich berührend.
So vielfältig diese Draufschau ist, so breit gefächert ist das musikalische Klangbett: eine Melange deutscher und französischer Chansons, Wienerlieder und Austropop und anderer Songs. Es geht von Zarah Leander über Udo Lindenberg bis Jacques Brel und noch weiter kreuz und quer.
Ein Abend voll leichter Tiefsinnigkeit und humoriger Laune – eine große liebevolle Umarmung an alle, die zaudern und glauben, die Welt nicht mehr zu verstehen.





Fotos: Christian Streili
Repertoire
Jeeps
Komödie von Nora Abdel-Maksoud


Eine neue Erbschaftsreform sorgt dafür, dass jährlich 400 Milliarden Euro per Losverfahren vergeben werden. Ort der Umsetzung: Die Agentur für Arbeit. In diesem dramatischen Sozialexperiment geraten vier Figuren in einen erbitterten Streit. Nora Abdel-Maksouds bissige und zugleich kluge Klassismussatire geht auf humorvolle Weise der Frage nach: Ist die eigene finanzielle Sicherheit wichtiger als gesellschaftliche Solidarität?
Meine Mama ist ein Arsch / Mein Papa ist ein Drecksack
Schauspiel von Anoushka Warden
Genre: Schauspiel | DEA

Zwei Stücke von Anoushka Warden feiern ihr deutsches Debüt als Double Feature im Turmtheater. »Meine Mama ist ein Arsch« erzählt von einer Jugendlichen, deren glückliche Kindheit jäh endet, als sich ihre Mutter einer Sekte zuwendet. »Mein Papa ist ein Drecksack« zeigt das Leben unter einem strengen Vater, der seine Tochter zur Disziplin erzieht, notfalls auch in einem Militärcamp. Beide Stücke sind scharfzüngige, offenherzige Einblicke in eine Pubertät unter widrigen Bedingungen – bissig, witzig und schmerzhaft ehrlich.
Match Me If You Can
Komödie von Nina Hartmann und Gregor Barcal


Das Stück beleuchtet mit viel Witz und Charme die Höhen und Tiefen moderner Partnersuche und Beziehungsprobleme. Zwischen misslungenen Dates, witzigen Missverständnissen und überraschenden Wendungen bleibt kein Auge trocken. Gespielt wird das Stück von Barbara Trottmann und Tobias Ostermeier auf Bayerisch.
Extrawurst
Komödie von Dietmar Jacobs & Moritz Netenjakob


Bei der Mitgliederversammlung im Tennisverein soll über die Anschaffung eines neuen Grills abgestimmt werden. Normalerweise kein Problem – gäbe es nicht den Vorschlag, einen eigenen Grill für das einzige türkische Mitglied zu finanzieren. Eine gut gemeinte Idee, die aber unfassbar absurde Diskussionen auslöst und den eigentlich friedlichen Verein vor eine Zerreißprobe stellt.
Gift. Eine Ehegeschichte
Schauspiel von Lot Vekemans


Vor zehn Jahren waren sie noch verheiratet, und es gab auch glückliche Momente. Doch heute treffen sie nach dieser langen Zeit erstmals wieder aufeinander und machen sich Vorwürfe. Schnell wird klar, der Verlust des gemeinsamen Kindes ist längst nicht überwunden. Und während Edith in dieser Trauer all die Jahre verletzt und verletzbar stecken geblieben ist, hat Lucas versucht, weiterzuleben. Nun tasten sie sich aneinander vor, sprechen Vieles aus, das bisher ungesagt blieb und lernen sich neu kennen.
Die 39 Stufen
Komödie nach Alfred Hitchcock von Patrick Barlow


Kriminalkomödie nach Alfred Hitchcocks Film »The 39 Steps«. Vier Schauspieler in 139 Rollen nehmen die Zuschauer mit auf Richard Hannays abenteuerliche Reise von London in die schottischen Highlands und wieder zurück. Ständig auf der Flucht muss der vermeintliche Mörder nicht nur seine Unschuld beweisen, sondern auch das Geheimnis der »39 Stufen« lüften.
Nein zum Geld!
Zeitgenössische Komödie von Flavia Coste


Die frischgebackenen Eltern Richard und Claire Carré haben Richards Mutter und Richards besten Freund zum Essen eingeladen. Denn Richard hat etwas zu verkünden: Er hat 162 Millionen im Lotto gewonnen. Die Freude ist groß, doch Richard will auf den Gewinn verzichten. Seine Liebsten können seine Entscheidung gar nicht nachvollziehen und versuchen alles, um Richard zu seinem Glück zu überreden. Wie mag der Abend enden?
Wunder gibt es immer wieder
Eine Revue über Frauenbilder und Männerrollen


Viel hat sich geändert in den vergangenen 100 Jahren zwischen Frau und Mann. Diese musikalisch-szenische Reise berichtet in Chansons und Schlagern davon. Ausgangspunkt ist die Einführung des Frauenwahlrechts im Jahr 1918. Eine Neuinszenierung der Koproduktion des Bandhaus Theaters Backnang.
Mei Fähr Lady
Der Bairisch-Crashkurs mit Prof. Zehetner. Komödie von Joseph Berlinger


Der Bairisch-Crashkurs mit Prof. Zehetner. Eine eifrige Chinesin will auf einer Donaufähre arbeiten und muss deshalb Bairisch lernen. So wie der verliebte französische Rapper, der seine Kellnerin im Wirtshaus verstehen möchte. Und der kontaktfreudige norddeutsche Manager Striede, der sich in einem niederbayerischen Dorf ein altes Haus gekauft hat. Sie alle besuchen einen Crash-Kurs beim bairischen Dialekt-Papst.