Turmtheater Regensburg zeigt »Match Me If You Can« mit Barbara Trottmann (Lisa), Tobias Ostermeier (Martin) | Regie: Markus Bartl | Ausstattung: Philipp Kiefer

Match Me If You Can

Komödie von Nina Hartmann und Gregor Barcal

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Diese spritzig romantische Komödie von Nina Hartmann und Gregor Barcal ist ein wortgewaltiges Tinder-Date. Das Stück beleuchtet mit viel Witz und Charme die Höhen und Tiefen moderner Partnersuche und Beziehungsprobleme. Erleben Sie die amüsanten und manchmal auch chaotischen Versuche der Protagonisten, in der digitalen Welt die Liebe zu finden. Zwischen misslungenen Dates, witzigen Missverständnissen und überraschenden Wendungen bleibt kein Auge trocken. Hartmann und Barcal schaffen es, die alltäglichen Herausforderungen der Partnersuche humorvoll und dennoch tiefgründig darzustellen.

Gespielt wird das Stück von Barbara Trottmann und Tobias Ostermeier auf Bayerisch.

Inhalt

Lisa und Martin wagen sich ins Online-Dating, beide frustriert von traditionellen Methoden. Lisa, eine erfolgreiche Karrierefrau, erstellt ein perfektes Profil mit retuschierten Fotos, während der schüchterne Grafikdesigner Martin sich nur ungern ablichten lässt und seine Bilder eher unvorteilhaft sind. Ihre ersten Dates sind eine Katastrophe, voller Missverständnisse und Übertreibungen. Als Lisa und Martin schließlich miteinander matchen, wird ihr erstes Treffen zum Desaster: Beide erkennen sich kaum wieder und die Erwartungen prallen auf die Realität. Verwechslungen und komische Situationen entstehen, als sie sich an ihre inszenierten Online-Identitäten anpassen wollen.

»Match Me If You Can« zeigt mit viel Humor, wie die Charaktere die Tücken und Triumphe des Online-Datings meistern. Dabei lernen sie, hinter die Fassade der Profilbilder zu blicken und die wahre Person dahinter zu entdecken.

Über die Autoren

Nina Hartmann ist eine renommierte österreichische Kabarettistin, Schauspielerin, Autorin und Filmproduzentin, bekannt für ihre humorvollen und authentischen Werke. Gregor Barcal ist ebenfalls ein erfolgreicher Autor und Kabarettist. Gemeinsam haben sie mit »Match Me If You Can« eine erfrischende Komödie geschaffen, die das Publikum begeistert.


Bühnenfotografie: Dieter Popp

Interview mit Markus Bartl


Match me if you can“– wieso dieses Stück als erste Neuinszenierung in dieser Spielzeit auf der Turmtheaterbühne?
Ich war schlichtweg auf der Suche nach einem guten Zwei-Personenstück und bin mal wieder über das Erfolgsautorenduo Nina Hartmann und Gregor Barcal „gestolpert“. „Match me if you can“ ist eine so wunderbar gut geschriebene Komödie, die irrsinnig komisch ist und trotzdem Tiefgang hat, die zugleich eine solch enorme Entwicklung beinhaltet, wie sie eher bei einem Vier-Personen-Stück erwartet werden kann, also genau das Richtige für unsere Turmtheaterbühne. Da konnte ich nicht widerstehen.

Auslöser der gesamten Handlung ist die Partnerplattform „Tinder“ – wird mit diesem Stück eine bestimmte Zielgruppe angesprochen?
Naja, das Stück erlebte 2015 seine Uraufführung in Wien – damals war Tinder noch in seinen jungen Jahren und die ersten Nutzer vermutlich auch eher entsprechend jüngerer bis mittlerer Generation. Aber unabhängig davon ist die Partnersuche so alt wie die Menschheit. Die Suche nach Liebe, Zärtlichkeit, Austausch, Zuneigung ist ein, wenn nicht das (!) immerwährende Thema. Da spielt Alter keine Rolle – jede Generation, jedes Geschlecht, jeder Mensch möchte sich geborgen, angenommen oder wenigstens nur für den Moment wahrgenommen fühlen. Darum geht es in diesem Stück und vor allem darum, wie ungern das ein jeder zugibt und sich lieber hinter einer Fassade versteckt und damit im eigenen Leben verschraubt.

Wie im wahren Leben sozusagen?
Ja, sie (Lisa) will aus ihrem tristen Ehealltag ausbrechen, und er (Martin) hat schon jahrelang keine Beziehung mehr erlebt. Beide wollen weg von der öden Einbahnstraße oder aufbrechen und etwas Neues wagen. Wenn wir uns umschauen: wie vielen Menschen geht es ähnlich? Hier im Stück ist nun alles so exakt auf den Punkt gebracht und entwickelt sich so grotesk, dass man einfach nur aus tiefster Selle lachen und sich wunderbar amüsieren kann und dabei mit den beiden immer mitfühlt.

Das Stück ist also nicht nur komisch, sondern hat auch Tiefe?
Hinter jeder guten Komödie steckt auch ein Drama. Und die Österreicher (allen voran Josef Hader oder nun auch Hartmann und Barcal) können solche Szenarien besonders gut beschreiben: Es tun sich immer immense Abgründe auf, und trotzdem gibt es Grund zu lachen, weil sich die irrwitzigsten Verstrickungen auftun.

Sind die Österreicher im Hinschauen und Aufzeigen besser als wir?
Ja.

Woher kommt das?
Nicht umsonst ist die Geburtsstätte der Psychoanalyse Österreich. Hier hasst man, und hier liebt man – ganz glasklar und dennoch widerständig. Es wird eine Doppelmoral gelebt, mit der nicht nur andere zerfleischt werden, sondern wo besonders die Selbstzerfleischung großgeschrieben wird. D.h. die Österreicher leben immer mit einem weinenden und einem lachenden Auge, haben immer aber auch ein beobachtendes wachsames auf die Geschehnisse. In diesem Dreiklang der Wahrnehmung sind unsere Personen Lisa und Martin wunderbar in dem Stück „Match me if you can“ gezeichnet und liebevoll eingefangen.

Was ist neu bzw. welche Aufgabe hast Du Dir selbst bei der Inszenierung bzw. Besetzung gestellt?
Die Kombination der beiden Darsteller ist neu, d.h. Barbara Trottmann und Tobias Ostermeier spielen erstmals gemeinsam auf der Bühne. Und das passt natürlich gut, weil es ja im Stück auch um Kennenlernen geht. Und mir ist immer daran gelegen, unsere Turmtheaterteam gut miteinander zu vernetzen und in der Gemeinschaft zu stärken.
Dennoch sind die beiden Protagonisten dem Regensburger Publikum bekannt: Tobias hatte erst kürzlich in „Gift“ sein wunderbares Coming Out als dramatischer Schauspieler, obwohl er bisher vornehmlich als Stand-up-Comedian v.a. von Chamäleon bekannt ist. Und Barbara ist u.a. aufgrund ihrer Ausbildung an der AdK mit Regensburg verbunden und den Oberpfälzer Zuschauern vom Landestheater Oberpfalz bekannt.

Eine private Frage: Hast Du Tinder?
Fast alle haben es. Ich nicht.

Wieso nicht?
Weil ich in einer festen Beziehung bin und keine One Night Stands suche. Aus dem Alter bin ich raus. Allerdings glaub ich schon, dass sich Leute auf solchen Plattformen kennenlernen. Auch in meiner Umgebung haben sich Freunde auf Gay Romeo kennengelernt. Wichtig ist meines Erachtens der ehrliche Umgang miteinander. Allerdings: clevere Versteckspiele bieten immer wieder fantastischen Bühnenstoff – wie wir gerade einmal mehr erleben können.


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