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Turmtheater Regensburg zeigt »Die Zimmerschlacht« mit Elke Heinrich, Thomas Trüschler | Regie: Florian Schwartz | Ausstattung: Elke Heinrich, Thomas Trüschler, Florian Schwartz

Die Zimmerschlacht

Ein Übungsstück für Ehepaare von Martin Walser

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Im Wohnzimmer von Felix und Trude Fürst – einem Ehepaar in den Mittvierzigern – herrscht dicke Luft. Die beiden wären eigentlich bei ihrem besten Freund Benno zum Abendessen eingeladen, um Bennos neue und deutlich jüngere Errungenschaft Rosa kennenzulernen. Doch Felix beschließt sehr zum Unwillen von Trude, die Einladung zu boykottieren. Er will Benno zeigen, was er von dessen neuer Beziehung hält. Für seinen Plan hat er sich bereits mit den weiteren Gästen Neumerkel und Mengel telefonisch kurzgeschlossen. Das Fernbleiben bedeutet allerdings, dass Felix und Trude den Abend alleine verbringen müssen. Die Zweisamkeit wird schnell zur Herausforderung. Aus den verzweifelten Versuchen, sich abzulenken, wird die Ehe der beiden immer mehr infrage gestellt. Unter den Teppich gekehrte Wünsche und Sehnsüchte werden aufgedeckt. Über Jahre hinweg aufrecht erhaltene Wahrheiten werden als Lügen entlarvt. Und auch der wahre Grund für Felix‘ Boykott kommt ans Tageslicht.


Hintergrund

Martin Walsers Drama Die Zimmerschlacht wurde am 7. Dezember 1967 an den Münchner Kammerspielen unter der Regie von Fritz Kortner uraufgeführt. Das Stück avancierte binnen kürzester Zeit zu einem absoluten Bühnenhit und trat in den Folgejahren seinen Siegeszug an zahlreichen Bühnen in ganz Europa an. In der Bundesrepublik Deutschland belegte es lange Zeit sogar den dritten Platz der am häufigsten aufgeführten Theaterstücke. Obwohl Die Zimmerschlacht schon über ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel hat, sind die darin verhandelten Paar- und Beziehungsthemen immer noch brandaktuell – angefangen von desolaten Kommunikationsproblemen, Missverständnissen sowie dem Spiel aus Illusion und Erwartung, Wunsch und Wirklichkeit, Abhängigkeit und Freiheit. Aber auch die im Text skizzierte Isolation von der Außenwelt, die soziale Distanz sowie das klaustrophobische Miteinander hatten in der Corona- Zeit wieder einen konkreten Bezug. Walser spricht von »Glockenspielfiguren«, die dicht umeinander kreisen, aber die Berührung meiden. Was daraus entsteht, ist ein bizarrer Szenenreigen aus Absurditäten, die lustig und berührend zugleich sind.


Bilder


Zu den Personen

Elke Heinrich (als Trude Fürst) wurde im Allgäu geboren und absolvierte ihre Schauspielausbildung an der Athanor Akademie in Burghausen. Sie war über mehrere Spielzeiten festes Ensemblemitglied beim Jungen Schauspiel Ensemble München – hier verkörperte sie anderem die Traute Lafrenz in der Erfolgsproduktion Die Weiße Rose. Ebenso stand sie in mehreren Theaterstücken im Burghausener Theater des Grauens auf der Bühne. Mit dem Gastspieltheater A.gon war sie 2012 (mit Liebesträume) und 2014 (mit Zuviel Liebe) auf Tournee – beides unter der Regie von Stefan Zimmermann. Darüber hinaus übernahm sie im Mathilde Westend Theater die Rolle der Virginia Woolf in dem Zwei- Personen-Stück Vita & Virginia. Sie ist auch immer wieder in zahlreichen TV-Produktionen (ARD, ZDF, BR) zu sehen. Unter anderem spielte sie im Kluftinger-Krimi Erntedank an der Seite von Herbert Knaup, in der Serie Hubert und Staller neben Christian Tramitz, in Frühling neben Simone Thomalla sowie in Toni, männlich, Hebamme neben Leo Reisinger. Ihre Stimme ist unter anderem auch aus den Audible-Produktionen der Kluftinger-Krimis bekannt. 2022 veröffentlichte sie ihr eigenes Hörspiel mit dem Titel Liebe, Liebe, …, eine Auseinandersetzung mit der Liebe.

Thomas Trüschler (als Felix Fürst) wurde in Fulda geboren. Sein Schauspielstudium absolvierte er an der Schauspielschule Frankfurt am Main. Er gehörte zwei feste Spielzeiten dem Ensemble des Münchner Theaters für Kinder an und kommt dort weiterhin als Gast in verschiedenen Stücken zum Einsatz. 2006 war er für die Theatergastspiele Kempf mit Shakespeares Romeo und Julia auf Tournee. Außerdem gehörte er von 2004 bis 2012 zum Jungen Schauspielen Ensemble München, wo er unter anderem Die Weiße Rose spielte oder auch die Hauptrolle in Lieben und Töten – das kurze Leben des Heinrich Kleist übernahm. Seit 2014 ist er für das Schauspielensemble Südsehen im Einsatz, wo er unter anderem in der Rolle des Ferdinand in Schillers Kabale und Liebe zu sehen ist. Außerdem wurde er durch zahlreiche TV-Auftritte bekannt, so zum Beispiel in Unter uns, Ahornallee, Um Himmels Willen oder Super Bullen.

Florian Schwartz (Regie) wurde in Berchtesgaden geboren. Bereits mit 19 Jahren schrieb und inszenierte er seine erste Operette (Fräulein, darf ich bitten) und war ab 2005 künstlerischer Leiter der Fürstenecker Barockfestspiele. Er studierte an der LMU München Theater- und Musikwissenschaften und arbeitet als Regisseur für zahlreiche Projekte im Musik- und Sprechtheaterbereich, angefangen von Ralph Bentatzkys Im Weißen Rössl über Werner Schwabs Die Präsidentinnen bis hin zu Shakespeares Was ihr wollt mit Martin Lüttge als Malvolio. Er war als Regisseur und Komponist unter anderem für SHAKESPEAREundPARTNER Berlin, das Junge Schauspiel Ensemble München, Theater an der Rott und das Theater Trier im Einsatz. Er ist außerdem seit Mitte der 2000er Jahre als Autor, Impromusiker und Provokativer Coach tätig. Gemeinsam mit Dr. Charlotte Cordes hat er das Fachbuch Wir spielen mit eurem Leben. Provokative Szenenarbeit in Coaching und Therapie veröffentlicht. In ihrem gemeinsamen Podcast Der Provokative Ansatz bringen sie Einzel- und Paarberatungen zu Gehör.


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